Purnima Vater

Diskriminierungskritisches (Ver)Lernen hegemonialer Epistemologie. Empirisch fundierte Orientierungshilfen
 für intersektional perspektivierte Lehr-, Lern- und Arbeitspraxis in Sozialer Arbeit und Pädagogik

Vor dem gesellschaftlichen Problemhintergrund, dass weder ein machtfreier noch ein diskriminierungsfreier Raum existieren kann, visiert die geplante Studie die empirische Rekonstruktion von Dekonstruktionsprozessen und -weisen diskriminierender Epistemologien und Praktiken bei Studierenden an. Zugleich sollen die Lernprozesse und -weisen, die Macht- und Herrschaftskritik intersektional perspektivieren, rekonstruiert werden. Untersuchungsort ist ein als explizit diskriminierungs- und machtkritisch deklariertes Forschungswerkstatt-Seminar im Studiengang Soziale Arbeit an der Alice Salomon Hochschule Berlin, das über zwei Semester – erst theoretisch, dann praxisbezogen – angelegt ist. Die zentralen Fragen richten sich erstens auf die Lern- und Auseinandersetzungsprozesse und -weisen der Studierenden mit intersektionaler Macht- und Herrschaftskritik und zweitens darauf wie dieses Wissen in der Arbeitspraxis zur Anwendung kommt. Zugleich geht es drittens darum, die Wirkweisen des Lehrkonzepts auf Basis der empirischen Befunde zu analysieren. Die Datenerhebung erfolgt in drei Schritten. So soll zu verschiedenen Zeitpunkten der Umgang mit intersektionaler Macht- und Herrschaftskritik festgehalten werden, um die prozesshafte Erkenntnisentwicklung und ihr Wirken in die Praxis rekonstruieren zu können. So wird in der methodischen Kontrastierung der Daten das Verlernen diskriminierender und die Lernprozesse und -weisen diskriminierungskritischer Deutungsmuster und Praktiken rekonstruiert. Durch dieses Verfahren können Rückschlüsse auf die qualitative Beschaffenheit des Seminars erfolgen. Ziel der Forschungsarbeit ist es, Orientierungshilfen für die Konzeption diskriminierungskritischer Seminargestaltung zu entwickeln, die im Unterschied zu bisher theoretisch fundierten Konzeptionsempfehlungen, eine qualitativ dichte empirische Fundierung aufweisen.

Kontakt

purnimavater[at]gmail.com

 

1. Ausbildung und berufliche Tätigkeit

 

Ausbildung

Seit 2021: Doktorandin der Erziehungswissenschaft als Stipendiatin des Graduiertenkollegs ‚Bildungsprozesse in der

diskriminierungskritischen Hochschullehre’ der Johannes Gutenberg Universität Mainz

2015 – 2021: M.A.: Praxisforschung in der Sozialen Arbeit und Pädagogik, Alice Salomon Hochschule, Berlin (ink. 3 Jahre

Elternzeit)

2009 – 2014: B.A. Pädagogik der Kindheit, Fachhochschule Bielefeld

2004 – 2009: Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin, Felix Fechenbach Berufskolleg Detmold

 

berufliche Tätigkeiten

Seit 2020: Rassismuskritische und intersektionale (systemische) Organisationsentwicklung, Fach – und Prozessbegleitung

sowie Beratung für politische Bewegungen, Organisationen und (Bildungs)Institutionen

5.2019 – 4.2020 Studentische Mitarbeiterin, Schwerpunkt: Rassismuskritische, prozessorientierte

Organisationsentwicklung im Hochschulkontext

4.2020 – 3.2021 Studentische Mitarbeiterin, Schwerpunkt: Entwicklung des Masterstudiengangs ‘Kritische Diversity and

Community Studies‘

 

2. Vorträge, Moderation, Workshops (Auswahl)

 

‚Rassismus an Hochschulen’, Vorstellung der Ergebnisse meiner Masterarbeit im Rahmen der kritischen Orientierungswoche, Alice Salomon Hochschule Berlin, 11.10.2022

 

‚Bildungsprozesse in der diskriminierungskritischen Hochschullehre’ Vortrag mit dem Leitungsteam und den Kollegiat:innen des GraKo ‚ Bildungsprozesse in der diskriminierungskritischen Hochschullehre’, im Rahmen des 28. DGfE- Kongresses ‚Ent-Grenz-ungen’, Universität Bremen, 13.- 16.03.2022

 

Input „Dear Futures, Pasts and Presents - wem gehört ihr eigentlich?“ mit anschließendem Podiumsgespräch, beim Festival Schools of Tomorrow im Haus der Kulturen der Welt, Berlin, 18.11.2021

 

Fachbeitrag ‚Rassismus an Hochschulen’ mit anschließendem Podiumsgespräch, May Ayim Gedenkfeier, Alice Salomon Hochschule, Berlin, 21.10.2021

 

Konzeption, Organisation, Durchführung und Moderation der Veranstaltung: Hochschultag an der ASH Berlin zum Thema ‘Fehlende intersektionale Perspektiven auf Hochschullehre und Strukturen’ , Januar 2020

 

Seit 2020 zahlreiche Workshops und politische Bildungsarbeit im Themenfeld Rassismuskritik und Intersektionalität (Kontextgebunden)

 

3. Veröffentlichung und Lehre

 

Lehre

Seit SoSe 2021 ‚Soziale Arbeit ist politisch!’, Werkstattseminar B.A. Soziale Arbeit, Alice Salomon Hochschule, Berlin

SoSe 2021 ‚Soziale Arbeit ist politisch!’, Wahlmodul B.A. Soziale Arbeit, Alice Salomon Hochschule, Berlin

SoSe 2020 ‚Identity and Belonging’, im M.A. Psychologie, Universität Wien

SoSe 2019-SoSe 2020 ‚Kritische Diversität’, Wahlmodul, Alice Salomon Hochschule, Berlin

SoSe 2019-WiSe 2020 ‚Einführung Rassismus und Migration’ B.A. Soziale Arbeit, Alice Salomon Hochschule, Berlin

 

Veröffentlichung

Vater, P. (2021). Irritation von Imagination als gesellschaftlicher Transformationsprozess. In: bildungsLab* (H.g.) Bildung. Ein postkoloniales Manifest. Band 1(S. 57-58) Münster: UNRAST Verlag

 

4. Stipendien und Auszeichnungen

 

Seit 2021 Promotionsstipendium des Graduiertenkollegs ‚Bildungsprozesse in der diskriminierungskritischen

Hochschullehre’ des Gutenberg Nachwuchskollegs der Johannes Gutenberg Universität Mainz

2018 – 2021 M.A. Stipendium der Rosa Luxemburg Stiftung

 

2021 Auszeichnung für hochschulpolitisches Engagement an der Alice Salomon Hochschule Berlin

Graduiertenkolleg "Bildungsprozesse in der diskriminierungskritischen Hochschullehre"

Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Institut für Erziehungswissenschaft

Jacob-Welder-Weg 12

55099 Mainz

Kunsthochschule Mainz

an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Am Taubertsberg 6

55122 Mainz